Leistungserweiterungen in der Haftpflichtversicherung sinnvoll?
Eine der wichtigsten Versicherungen schlechthin im privaten Bereich ist wohl immer noch die private Haftpflichtversicherung. Sie leistet aber nicht in jedem Fall. Um die richtigen Tarife aus dem Dschungel unterschiedlicher Policen auszufiltern, hat Finanztest im September zahllose Tarife unter die Lupe genommen, mehr als 70 von ihnen schnitten mit „Sehr gut“ ab. Im Heft 01/2013 wurden die Testsieger noch einmal genauer untersucht, hinsichtlich Leistungserweiterungen.
18 Top-Tarife entdeckt
Im Ergebnis dieser Untersuchungen hat Finanztest 18 Top-Tarife ausgemacht. Sie übernehmen auch Schäden, die im normalen Leistungsumfang einer Haftpflichtversicherung nicht enthalten sind. So gehören dazu etwa Schäden an geliehenen und gemieteten Dingen, aber genauso Schäden am Inventar von Hotelzimmern, Ferienwohnungen und Co. im Ausland. Weiterhin zahlen die Top-Tarife, wenn es zu einem Schaden kommt, wenn man Freunden einen Gefallen tut.
Wer also beim Umzug hilft und die gute alte Vase, die als Erbstück agiert, fallen lässt, der kann bei den Top-Tarifen auf die Haftpflichtversicherung zurückgreifen. Bei einer herkömmlichen Haftpflichtversicherung würde dieser Schaden hingegen nicht abgedeckt.
Lohnt es sich, die Leistungserweiterungen zu nutzen?
Wer jetzt unsicher ist, was seine Haftpflichtversicherung leistet, der sollte seinen Vertrag prüfen. Insbesondere Altverträge enthalten viele neuere Möglichkeiten noch nicht. Dann kann man den Vertrag kündigen und einen günstigeren abschließen. Wer mit seiner Versicherung zufrieden ist, kann auch einfach eine Anpassung der Police vornehmen. Kostentechnisch gibt es dabei kaum Unterschiede zwischen klassischem und Top-Tarif – günstige Top-Tarife sind bereits ab um die 60 Euro jährlich erhältlich.
Dennoch sollte die Entscheidung nicht vorschnell getroffen werden. Auch wenn es schön ist, einen Top-Tarif abzuschließen, braucht man ihn nicht zwingend, warnen Verbraucherexperten. Deshalb gilt es, reiflich zu überlegen, welche Leistungen und eventuellen Leistungserweiterungen von der eigenen Haftpflichtversicherung tatsächlich benötigt werden und auf welche man getrost verzichten kann. Schnell lässt sich so die Spreu vom Weizen trennen und es kann eine klare Entscheidung gefällt werden.